english Version below
Das kann ja nur einem arroganten Wessi passieren! Da habe ich in meinem ersten Beitrag gewitzelt, wieso man eine Straße in Berlin Schnatterinchenweg nennt. Dabei ist das doch völlig klar. Und wenn man bedenkt, wieviel unnütze oder einfallslose Straßennamen es in Berlin gibt, sollte man zumindest noch eine Schnatterinchenallee und einen Schnatterinchenplatz benennen. Jetzt, wo ich die Geschichte kenne, bin ich ein Schnatterinchenfan geworden und komme gar nicht mehr von ihr los. Und sie wird mich von nun an auf einigen meiner Berlinreisen begleiten. Aber der Reihe nach.
Natürlich habe ich sofort recherchiert. Schnatterinchen ist unzertrennbar mit Pittiplatsch verbunden, nach dem natürlich auch ein Weg in Berlin benannt ist. Beide sind Fernsehstars und haben gemeinsam in insgesamt sieben Fernsehproduktionen mitgewirkt mit bezaubernden Titeln wie „Das Krachkonzert“, „Die Wunschkugel“ oder „Der Lügendrache“. Gemeinsam mit dem Hund Moppi erleben sie viele Abenteuer, wobei Moppi immer ein wenig unartig, Pittiplatsch ein kleiner Tollpatsch ist, und Schnatterinchen immer dafür sorgt, dass alle Geschichten ein gutes Ende finden. Meistens zumindest.
Dabei war das nicht immer so. Zu Beginn ihrer Karriere im Jahre 1962 war Schnatterinchen eine kleine vorlaute Dame, die auch schon mal über das von sozialistischen Lehrern gesteckte Ziel schoss. Daher erhielt sie für eine Weile Redeverbot. Da hatte das DDR-Fernsehen aber nicht mit seinen Zuschauern gerechnet, die dagegen kraftvoll protestierten. Also erschien Schnatterinchen bald wieder zur Abendzeit auf dem Bildschirm, allerdings gereifter und umsichtiger. Sie wurde der Liebling aller Kinder, die abends nur ins Bett gingen, wenn sie vorher das Sandmännchen sehen durften. Darin hatte Schnatterinchen bis zum Jahr 1991 über 2000 Auftritte. Bereits 1964 war Schnatterinchen so beliebt, dass ihr die Post eine 40 Pfennig Briefmarke widmete. Darauf ist sie mit dem ungezogenen Bär Bummi abgebildet, der an einer Fernsehantenne hochklettert und von Schnatterinchen auf die Gefährlichkeit des Unterfangens aufmerksam gemacht wird. Die Auflösung des DDR Fernsehens bedeutete auch das Ende von Schatterinchen und ihren Kumpanen.
Jetzt habe ich ganz vergessen, zu erzählen, wer Schnatterinchen eigentlich war. Natürlich, wie der Name bereits andeutet, eine Ente. Sie ist zwar im Fernsehen verschwunden, lebt aber im Gedächtnis vieler Ostdeutscher weiter. Und so gibt es nicht nur einen Weg in Berlin, der nach ihr benannt wurde, sondern auch jede Menge Spielzeugfiguren zur Erinnerung. Die habe ich im Internet gefunden und mich dabei unsterblich in ein Exemplar verliebt. Heute kam der Paketbote mit meiner Bestellung. Schatterinchen ist goldgelb, hat ein rotes Halstuch mit weißen Punkten und ist etwa 25 Zentimeter hoch. Ab jetzt werdet Ihr sie auf vielen Fotos von Berlin wieder entdecken. Seht selbst, wie putzig sie ausschaut.
englisch version
Arrogant, as I am, I made a joke about a street in Berlin called „Schatterinchenweg“. Who the hell his she? Every eastgerman person can only smile about this question. Compared to the many useless streetnames in Berlin Schnatterinchenweg is a very famous one. Schnatterinchen is so important that she at least also should have a Schnatterinchen Alley and a Schnatterinchen Place. Now, since I know her story, I am an absolute fan of her and do always think of her. And in future she will sometimes accompany me on my trips to Berlin. But lets start from the beginning.
My researchs came to the following result. Schnatterinchen is Pittiplatsch´s best friend. And of course, Pittiplatsch has a street named after him, too. Both are famous TV stars and acted in a total of seven TV productions, titled like „The loud concert“, „The mysterious ball“ or „The liar dragon“. Together with their dog Muppi they experience many adventures. Muppi has a naughty character, whereas Pittiplatsch is a hobbledehoy and Schnatterinchen is the wise one, who brings every story to a happy end. Mostly.
This was not always like this. In the early 1962 Schnatterinchen was a cheeky charcter with an attidude. She sometimes said words, which did not match with the socialist understanding of good education. For that reason she disappeared from the show already after two episodes. But the TV station did not consider the big shitstorm of many kids, who want to have Schnatterinchen back. So she appeared some weeks later on the screen again, but now wise and respectful. She was the idol of every kid in East-Germany. They only went to bed after seeing her adventures in the daily „Sandman Show“. More than two thousand episodes were broadcasted until 1991. Already in 1964 Schnatterinchen was so popular, that her picture was shown on a 40 pfennig stamp. The end of DDR broadcasting due to the unification of Germany in 1991 was also the end of the „Sandman Show“ with Schnatterinchen and her companians.
I almost forgot to tell you, what kind of creature Schnatterinchen was. If you listen to the sound of her name, you should know. She was a duck. She disappeared on TV, but remains in the memory of every eastgerman kid. In the internet you can find many toys of her and the whole family. And as I felt in love to her, too, I ordered a Schnatterinchen doll recently. Yesterday she arrived by mail. How beautiful she looks with her red scarve and the big eyes. Schnatterinchen will be part of many photos of Berlin in the future. Just wait.
Lieber Siegfried, süßer Artikel! Hoffentlich wird Onyx nicht eifersüchtig 😊 Ligrü Herma
Von meinem iPhone gesendet
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