
Standesgemäß nähert man sich Müggelheim am besten mit der Fähre F21 von Grünau aus. Das ist eine erholsame, zwanzig Minuten dauernde Kreuzfahrt über die Dahme. Angeraten ist jetzt eine Umrundung des südlichsten Zipfels, vorbei an idyllisch gelegenen Häusern zur Ruine der Krampenburg. Dort stand einmal ein Ausflugslokal. Wer verwunschene Orte liebt, ist hier genau richtig.

Für den weiteren Weg sollte man gut gerüstet sein. Das Restaurant auf dem Campingplatz „Kuhle Wampe“ bietet ein gut sortiertes Speisen- und Getränkeangebot. Das hat man auch nötig, denn ab hier gibt es zunächst einmal nur drei Dinge: Wald, Wald und noch einmal Wald. Setzt Euch auf keinen Fall an den „Stammtisch“. Da versteht der Wirt keinen Spass, obwohl er ansonsten ein gut gelaunter Mensch ist. Selbst eine zufällige Annäherung Unwissender wird sofort gestoppt. Ein guter Vorschlag ist der einstündige Weg entlang der Dahme zum Müggelturm. Eine App zum Wandern ist hilfreich, denn die Ausschilderung ist verbesserungswürdig. Aber der Aufstieg lohnt sich. Denn von der Spitze des Turms hat man einen großartigen Blick auf die Gewässer und den Wald.

Neben dem Turm startete der erste Versuch, einen Rundfunkmast für Berlin zu errichten. Da man aber erst während der Bauzeit bemerkte, dass dieser den Flugverkehr des nahegelegenen Flughafens Schönefeld erheblich stören würde, brach man das Projekt auf halber Höhe ab.
Wer sich soweit zu Fuß durch den Wald geschlagen hat, der muss dies auch auf dem Rückweg tun. Entweder kann man zum Rasthaus „Rübezahl“ am Müggelsee wandern oder aber in die Altstadt von Müggelheim. Was sich „Alt-Müggelheim“ nennt ist aber ebenso enttäuschend, wie all die anderen „Alts“ mit dem Bindestrich dahinter. Es besteht im Wesentlichen aus der alten Dorfkirche, um die in späterer Zeit eine Straße herumgebaut wurde. Ein bisschen sieht es aus, als ob sie da heute stören würde. Ich empfehle den Weg zum Rübezahl und von dort eine Wanderung vom Rübezahl entlang des Müggelsees, entweder in Richtung Friedrichshagen(links) oder aber rechts zum Anleger der Fähre F23. Hier muss man sich wieder entscheiden. Entweder nehmt Ihr das Boot, welches von rechts kommt, oder das von links. Oder aber Ihr macht die komplette Rundfahrt und steigt zwischendurch aus. Nach rechts hält man an der Räucherei des letzten Fischers am Müggelsee in Rahnsdorf.

Fährt man nach links, sollte man beim Cafe Gersch im beschaulichen Rahnsdorf vorbeischauen, Dort gib es eine hervorragende Auswahl schmackhafter Torten. Von beiden Orten kommt man bequem mit der S-oder Straßenbahn wieder zurück in die Mitte Berlins.
Noch ein guter Rat zum Schluss, Macht die Tour auf keinen Fall montags. Denn da ist Rahnsdorf geschlossen.